Das Corona-Reisejahr für BUNTERwegs
Allgemein waren meine Erfahrungen im Umgang mit der Situation positiv, und ich habe mich zu keiner Zeit unsicher gefühlt.

Allgemein waren meine Erfahrungen im Umgang mit der Situation positiv, und ich habe mich zu keiner Zeit unsicher gefühlt.
Unser Interview mit Jessie von BUNTERwegs


Eigentlich wollte ich dieses Jahr im Mai mit meiner Fernwanderung von Deutschland nach Nepal weitermachen – ich bin bisher von Hamburg bis nach Teheran in den Iran gelaufen und wollte dieses Jahr im Iran wieder einsteigen und weitergehen. Auf Grund von Corona wurde im Mai allerdings der Flug gecancelt und es war schnell klar, dass sich das so zeitig nicht ändern wird. Dieses Jahr bin ich dennoch etwas gereist. Es waren aber eher Kurztrips. Anfang des Jahres ging es in die Niederlande: U.a. Amsterdam, Hoorn und Zandvoort.
Im September sind mein Mann und ich mit einem Camper 10 Tage verreist. Es ging quer durch Deutschland über die Chiemsee-Region bis in den Norden von Kroatien. Wir haben uns bewusst gegen das Fliegen entschieden – wobei wir schon vor Corona die Idee hatten, mit dem Camper zu verreisen. Das hat nur noch den letzten Anstoß gegeben, es auch in die Tat umzusetzen.
Ansonsten gab es kleinere und größere Trips in Deutschland und rundum in der Heimat u.a. Wandern auf dem Rothaarsteig.
Allgemein waren meine Erfahrungen im Umgang mit der Situation positiv, und ich habe mich zu keiner Zeit unsicher gefühlt. Gerade in den Niederlanden war ich überrascht, wie jeder Abstand gehalten und auf den anderen geachtet hat. Auch in Kroatien kam es zu keiner Zeit zu einer unangenehmen Situation. Es wurden alle Hygienemaßnahmen, wie auch bei uns eingehalten, durchgeführt bzw. bereitgestellt (Desinfektionsspray).
Der Unterschied zu anderen Reisen war auf jeden Fall, dass man sich nur auf Deutschland und die angrenzenden Länder beschränkt hat – ansonsten fahre ich gerne mal mit einem Reisebus (da gibt es ja diverse Anbieter) oder der Bahn weiter weg. Darauf habe ich ganz bewusst verzichtet. Damit würde ich mich derzeit überhaupt nicht wohl fühlen.
Generell versuche ich das Fliege zu meiden, sofern sich das einrichten lässt.
Aber selbst innerhalb von Deutschland ist das Reisen ja nicht dasselbe.



Falls Du nicht verreist bist: Wie hast Du Deine Zeit zu Hause verbracht? Hast Du Dir für bestimmte Sachen besonders viel Zeit genommen oder etwas anders als sonst gemacht? Waren Deine Erfahrungen hierbei positiv/ negativ?
Ich bin zwar verreist, aber war ja dennoch viel mehr zuhause als ich es sonst gewesen wäre. Da ich ja mit der Fernwanderung was ganz anderes geplant hatte, musste ich mich auch erstmal neu orientieren.
Ich habe gemerkt, dass es zuhause auch schön sein kann – aber das Reisen als solches dennoch zu mir gehört. Ich sehe gerne andere Orte und Länder, kommen mit den Menschen in Kontakt und entdecke einfach gerne Neues.
Ich habe mir einige Pflanzen angeschafft, um es zuhause etwas grüner zu haben. Habe mal wieder Gemüse angepflanzt. Mehr gelesen, weniger geschrieben. Weniger auf Social Media gepostet. War aber auch weniger draußen unterwegs.
Mir fällt es allgemein schwer, da man sich ja auch weniger mit Freunden trifft bzw. treffen kann. Und durch Corona ist man mit Bus und Bahn ja auch nur bedingt gut mobil unterwegs (Ich besitze kein Auto und bin dadurch in diesen Zeiten nicht so mobil, da ich mich einfach nicht wohl fühlen würde, wenn ich mit Bus oder Bahn fahren müsste.)
Erzähle uns allgemein etwas über Deine Gedanken und Erfahrungen. Wie hast Du das Jahr für Dich erlebt im Zusammenhang mit dem Thema Reisen und wie siehst Du die Zukunft des Reisens bzw. auch die Zukunft Deines Blogs.
Reisen war dieses Jahr kaum ein Thema, obwohl ich bzw. wir dafür denke ich dennoch einiges gesehen haben. Ohne Auto innerhalb Deutschlands zu reisen find ich ebenfalls schwer. Da die Themen meines Blogs Wandern bzw. draußen sein, Mikroabenteuer und Nachhaltigkeit sind, wird sich abgesehen von meiner Fernwanderung zukünftig nicht viel ändern. Wobei ich derzeit selbst wandern o.ä. Dinge schwer finde guten Gewissens zu machen. Allen wird suggeriert zuhause zu bleiben, selbst wenn man abseits von Menschen in der Natur unterwegs ist.
Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.