Ikigai – der japanische Weg zum Glücklichsein
Wir leben im digitalen Zeitalter, verbringen einen erheblichen Anteil des Tages am Computer oder am Handy. Dich selbst in dieser virtuellen Welt nicht zu verlieren und in der Schnelllebigkeit nicht unterzugehen, ist nicht immer einfach. Nicht selten rutscht man mit der Zeit in Depressionen hinein. Bei vielen Menschen wächst die Sehnsucht, den Fokus weg von der digitalen Welt und zurück auf das Hier und Jetzt zu lenken. Genau daran knüpft auch die Philosophie des Ikigai an.

Wir leben im digitalen Zeitalter, verbringen einen erheblichen Anteil des Tages am Computer oder am Handy. Dich selbst in dieser virtuellen Welt nicht zu verlieren und in der Schnelllebigkeit nicht unterzugehen, ist nicht immer einfach. Nicht selten rutscht man mit der Zeit in Depressionen hinein. Bei vielen Menschen wächst die Sehnsucht, den Fokus weg von der digitalen Welt und zurück auf das Hier und Jetzt zu lenken. Genau daran knüpft auch die Philosophie des Ikigai an.
Die Suche nach dem Lebenssinn: Das heißt ikigai
Ikigai stammt aus Japan und bedeutet wörtlich übersetzt „Lebenswert“ („iki“ für „Leben“ und „gai“ für „Wert“). Das Wort kommt aus der Heian-Zeit (n. Chr. 794 bis 1185). Das Konzept dreht sich darum, herauszufinden, was das Leben für dich lebenswert macht. Es geht dabei um die Schnittmenge aus 4 großen Themen und dass du immer wieder in dich hineinhorchst und nach Antworten suchst. Diesen individuellen Sinn des Lebens herauszufinden, soll der Schlüssel zu einem langen, erfüllten Leben sein. Die japanische Kultur ist berühmt für ihre Weisheit und die Bewohner der japanischen Insel Okinawa sind weltweit bekannt dafür, zu den glücklichsten Menschen der Erde zu gehören. Dort wurde auch die Idee für Ikigai entwickelt. Die Menschen dort erreichen nicht selten ein Lebensalter von über hundert Jahren und arbeiten bis ins hohe Alter. Dabei geht es darum, sich Tätigkeiten zu suchen, die dich rundum erfüllen und somit glücklich machen. Genau das ist nämlich das Ziel von Ikigai.
Ein Grund, morgens aufzustehen – dabei kann dir Ikigai helfen
Warum bist du heute morgen aufgestanden? Einfach weil du es musstest wegen deiner Arbeit, obwohl du lieber noch geschlafen hättest, oder aus purer Freude, um etwas Neues zu erleben? Für viele Menschen trifft Ersteres zu. Das Aufstehen ist eine echte Hürde und die Antriebslosigkeit ein ständiger Begleiter. Genau da kann Ikigai helfen. Die Japaner bezeichnen Ikigai als innere Stimme, die dir sagt, wofür es sich lohnt aufzustehen. Aber auch gesundheitliche Vorteile verspricht die japanische Philosophie. Weniger Stress bedeutet auch weniger Herz-Kreislauf-Probleme und ein längeres Leben.
So funktioniert Ikigai

Laut der japanischen Philosophie hat jeder Mensch seinen ganz eigenen Ikigai und damit auch einen ganz individuellen Grund für ein lebenswertes Leben. Mit Ikigai sollst du herausfinden, was dir wichtig ist, was dich erfüllt und auf Dauer glücklich macht. Deinen eigenen Ikigai herauszubekommen erfordert viel Geduld. Die persönlichen Fragen, auf denen die Philosophie basiert, scheinen auf den ersten Blick recht einfach zu beantworten zu sein. Geh aber am besten genau in dich, höre auf dein Inneres, um die richtigen Antworten zu finden. Ikigai setzt sich aus vier unterschiedlichen Themenbereichen zusammen. Diese kannst du dir als ringförmig angeordnete Kreise vorstellen. Und dort, wo die vier Kreise eine Schnittmenge bilden, soll sich demnach der Weg zu deinem ganz persönlichen Igikai befinden.
Die vier Hauptelemente sind folgende:
- Was du liebst und gerne tust
- Was die Welt von dir braucht
- Womit du Geld verdienst
- Worin du talentiert bist
An den Schnittmengen vereinen sich diese vier Bereiche und bilden jeweils ein übergeordnetes Grundbedürfnis:
1 und 2: Deine persönliche Mission
2 und 3: Deine Berufung
3 und 4: Dein idealer Beruf
4 und 1: Deine Leidenschaft
Selbstreflexion: Zum persönlichen Ikigai finden in 5 Schritten
Um deinen ganz persönlichen Ikigai zu finden, nimmst du dir am besten Zeit. Setze dich an einen ruhigen Ort und überlege dir für die oben genannten Bereiche deine ganz individuellen Antworten. Geh am besten Kreis für Kreis durch und schreibe alle Antworten auf, die dir passend erscheinen. Anschließend kannst du deine Antworten anhand folgender Fragen überprüfen und gegebenenfalls noch ergänzen.
Schritt 1 – Bereich 1:
- Was hast du schon als Kind gerne getan?
- Ist es etwas, das du auch über längere Zeit gerne machst?
- Begeistert es dich und teilst du deine Begeisterung darüber gerne mit anderen?
- Kannst du dir vorstellen, es den ganzen Tag lang zu tun?
Schritt 2 – Bereich 2:
- Was sind Deine Werte?
- Was gibt Deinem Leben einen Sinn oder würde ihm einen Sinn geben?
- Würdest Du damit auch das Leben anderer verbessern?
- Wo oder wem würdest Du ganz konkret fehlen?
Schritt 3 – Bereich 3:
- Kannst Du diese Sache zum Beruf machen?
- Würde das Geld für den Lebensunterhalt reichen?
- Besteht ein Interesse anderer, dass Du das zu Deinem Beruf machst?
- Hast Du noch andere Einnahmen?
Schritt 4 – Bereich 4:
- Worin bist Du besonders gut?
- Hast Du das auch schon von anderen gehört, dass Du darin auffällig talentiert bist?
- Ist das vielleicht ein Bereich, in welchem nicht viele andere Leute genauso talentiert sind?
- Hast Du weitere, eventuell auch ungewöhnliche Fähigkeiten?
Schritt 5:
Mach Dir einen Plan, schließe daraus Schlüsse und vor allem setz Dich nicht unter Druck. Manchmal gelingt es nicht auf Anhieb, den ganz persönlichen Ikigai herauszufinden. Manchmal musst Du die Fragen und Bereiche auch an unterschiedlichen Tagen durchspielen, um für Dich die richtigen Antworten und Bereiche zu finden. Es ist absolut in Ordnung, Deinen Ikigai nicht in einer einzigen Sitzung zu kreieren.
Weitere ikigai Tipps – der Weg zu Glück und Zufriedenheit
Neben den individuellen Bereichen, die Du herauskristallisieren kannst, gibt die Ikigai-Philosophie auch jede Menge grundlegende Werte mit an die Hand. Diese lassen sich prima im Alltag umsetzen bzw. in den Kopf rufen – ganz unabhängig von Deinen persönlichen Antworten aus der oben genannten Methode. Hier haben wir für Dich die wichtigsten Werte zusammengefasst:
- Zeit für Dich selbst nehmen
- Im Jetzt leben
- Loslassen von Negativem
- Achtsam sein
- Viel in die Natur gehen
- Sich mit positiven Menschen, die guttun, umgeben
- Stress vermeiden und Dich nicht stressen lassen
- Auch für kleine Dinge dankbar sein
- Stets aktiv und neugierig bleiben
- Auf Selbstfürsorge achten
- Den eigenen Körper und andere mit Respekt behandeln
Natürlich und entspannt: Ikigai beim Wohnen
Sich zufrieden, befreit und auch lebendig fühlen – das Lebensmotto der japanischen Philosophie lässt sich auch in Deinen eigenen vier Wänden umsetzen. Bei Farben greif am besten auf helle, sanfte Töne zurück, um dem Zuhause eine ruhige Brise einzuhauchen. Natürliche Materialien erreichen einen ähnlichen Effekt. Außerdem geht es beim Ikigai auch darum, sich mit Dingen, für die Du stehst und brennst, zu umgeben. Liebst Du es zu malen, dann dekoriere Deine Wände damit. Bist Du gerne in der Natur, hole Dir diese auch mit Hilfe von Pflanzen nach Hause. Ebenso ist es auch mit den liebsten Menschen, die Dich richtig glücklich machen und erfüllen. Stelle Bilder dieser Menschen auf, so dass sie immer nah bei Dir sind. Ikigai bezieht sich auch auf einen aktiven und gesunden Lebensstil. Platziere dafür gerne Deine Yogamatte so, dass Du sie immer parat hast und dieses Lebensgefühl widerspiegelst. Mit all diesen Tipps schaffst Du Dir ein harmonisches Zuhause, in dem Du ganz zu Dir kommst.
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